La povertà in Italia raggiunge un livello record

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Die Armut hat in Italien neue Höchststände erreicht. 5,7 Millionen Personen oder 9,8 Prozent der Bevölkerung (Vorjahr 9,7 Prozent) galten nach Angaben des Statistikamtes Istat im vergangenen Jahr als arm laut einer an absoluten Armutskriterien gemessenen Definition. Bezogen auf die Zahl der Haushalte fielen 8,5 Prozent der Haushalte (Vorjahr 8,3 Prozent) in die entsprechende Kategorie.

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Istat legt für die Berechnung ein in Euro gemessenes Ausgabenniveau zugrunde. Ein Beispiel: Für einen Alleinstehenden zwischen 30 und 59 Jahren, der in Rom lebt, sieht Istat etwa 1050 Euro im Monat als Armutsschwelle an; in einer Stadt mit gut 50.000 Einwohner dieser Region sind es 867 Euro. Seit 2014, als die Daten in dieser Definition erstmals ermittelt wurden, war die Armut nie so verbreitet, und auch davor gab es seit Beginn der Messungen keine höheren Werte, wie Istat ergänzend mitteilt.

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Die Inflation spielte für den Armutsanstieg im vergangenen Jahr eine Rolle, doch nicht mehr so stark wie im Vorjahr. Zudem sind die Einkommen in Italien seit langem vergleichsweise niedrig; mit den jüngsten Preissteigerungen haben sie nicht Schritt gehalten. Einen staatlichen Mindestlohn gibt es nicht.

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Besonders Kinder sind betroffen. Haushalte mit mindestens einem minderjährigen Kind sind zu 12 Prozent von Armut betroffen – 3,5 Prozentpunkte über dem Wert für alle Haushalte. 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche – oder 14 Prozent aller Minderjährigen gelten laut Istat als arm. Die Sozialverbände schlagen Alarm. Man bräuchte Sofortmaßnahmen wie kostenlose Schulmahlzeiten sowie eine langfristige Strategie zugunsten von Chancengleichheit für alle, forderte etwa Daniela Fatarella, Generaldirektorin von „Save the Children“ Italien.

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Opposition wirft Meloni Kahlschlag vor

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Die Oppositionsparteien im linken politischen Spektrum werfen der Regierung eine Politik des sozialen Kahlschlags vor. Statt gegenzusteuern habe die Regierung das Bürgergeld, eine Version der italienischen Sozialhilfe, abgeschafft und durch eine deutlich geringere Zahlung ersetzt, klagte der ehemalige Ministerpräsident Giuseppe Conte; auch die Einführung eines staatlichen Mindestlohnes lehne die Regierung ab. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni reagierte kühl: „Weder Reichtum noch Arbeit kann vom Staat per Dekret geschaffen werden. Auch Armut kann nicht per Dekret beseitigt werden“. Sie setzt vor allem darauf, dass mehr Menschen in Arbeit kommen, was ihr angesichts der zuletzt erreichten Höchststände bei der Beschäftigung durchaus gelungen ist.

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Das von Ministerpräsident Conte 2019 eingeführte Bürgergeld sorgte laut der Istat-Zahlen für einen Abbau der Armutsquote, doch nur temporär. Meloni ersetzte es im vergangenen Jahr durch einen Zuschuss für Familien mit zu betreuenden Minderjährigen oder Senioren. Arbeitsfähige Erwachsene bekommen zeitlich begrenzt nur noch einen vergleichsweise geringen Aus- oder Weiterbildungszuschuss. Klar ist, dass von nun an erheblich weniger Bürger in den Genuss staatlicher Unterstützung kommen, die zudem geringer ausfällt. In den Zahlen des vergangenen Jahres schlägt sich der Effekt aber nur teilweise nieder; mehr Auswirkungen sind im laufenden Jahr zu erwarten.

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Das italienische Statistikamt ist nach eigenen Angaben das einzige Amt in der EU, das absolute Armutskriterien verwendet. Statt Einkommen relativ zum Medianeinkommen zu messen, legt Istat ein Schwelle von Konsumausgaben für verschiedene Regionen als Minimum zugrunde. Wer weniger ausgibt, gilt als arm; seltene Fälle, in denen wohlhabende Menschen bewusst sehr wenig ausgeben, werden als Ausreißer gesehen.

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Das Amt errechnet Armut aber auch nach der relativen Einkommensdefinition, wonach arm ist, wer über weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens verfügt. Das „Armutsrisiko“ ist in dieser Definition im vergangenen Jahr von 20 auf 18,8 Prozent gefallen. Auch der Messwert der Ungleichheit, der Gini-Koeffizient, sank leicht von 31,9 auf 31,7 Prozent. Dafür sind Maßnahmen verantwortlich, die teilweise noch auf die Vorgängerregierung von Mario Draghi zurückgehen. Dieser erhöhte vor allem das Kindergeld. Zudem wirkten sich die Steuersenkungen der Regierung Meloni zugunnsten geringer Einkommensbezieher aus. Doch auch hier gilt: Die Abschaffung des Bürgergeldes wird sich erst im kommenden Jahr vollständig niederschlagen.

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