Microfono aperto e altri giochi mentali

Es begann, wie üblich, mit einem Wutanfall Donald Trumps. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte ein Interview im Fernsehsender ABC gesehen. Tom Cotton, ein konservativer Senator aus Arkansas, war seiner Meinung nach von einem Journalisten unmöglich behandelt worden. Auf seiner Online-Plattform Truth Social schimpfte er, es sei ein „lächerliches und parteiisches Interview“ gewesen und stellte dann die Frage: „Warum sollte ich eine Debatte gegen Kamala Harris auf diesem Sender machen?“

Macht Trump, der seit dem Kandidatenwechsel bei den Demokraten in der Defensive ist, einen Rückzieher? Fürchtet er Harris gar? Trump sagte das für den 10. September bei ABC geplante Fernsehduell zwar nicht ab. Jedoch bemerkte er, der Sender habe „viele Frage zu beantworten“.

Streit über Regeln für das erste TV-Duell

Eigentlich geht es beiden Lagern um eine Frage, die nichts mit den Moderatoren der Debatte zu tun hat. Es gibt Streit über die Regeln für das Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten. Der Kommunikationsdirektor der Harris-Kampagne Brian Fallon hatte kürzlich mitgeteilt, man wolle, dass die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Debatte angeschaltet bleiben. Trumps Leute wollten hingegen das stummgeschaltete Mikrofon, „weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat 90 Minuten lang präsidial auftreten kann“.

Tatsächlich lehnt das Trump-Team eine Änderung der Regeln ab. Das Mikrofon desjenigen Kandidaten, an den gerade keine Frage gerichtet werde, müsse stummgeschaltet werden. „Genug mit den Spielchen. Wir haben der ABC-Debatte zu den genau gleichen Bedingungen zugestimmt wie der CNN-Debatte“, sagte Jason Miller, ein Berater Trumps.

Hintergrund des Streits ist das Fernsehduell zwischen Trump und Joe Biden Ende Juni im Sender CNN, das die Harris-Kampagne offenbar noch einmal genau analysiert hat. Unmittelbar nach der Debatte gab es nur ein Thema: Bidens fahriger und stammelnder Auftritt, der letztlich dazu führte, dass Biden von seiner Partei gedrängt wurde, auf eine Kandidatur für die Präsidentenwahl im November zu verzichten. Bidens desaströse Darbietung verdeckte eine zweite Erkenntnis, die Harris-Leuten nun offenbar gekommen ist.

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Trump profitiert doppelt bei Debatte mit Biden

Das Regelwerk, das die Biden-Leute seinerzeit beantragt hatten, half am Ende nicht dem Präsidenten, sondern Trump. Die Berater des Demokraten hatten vermeiden wollen, dass der Republikaner Biden ständig ins Wort fällt, wie in der ersten Debatte im Wahlkampf 2020. Vor vier Jahren hatte Biden bisweilen Schwierigkeiten, einen klaren Gedanken zu formulieren. Am Ende äußerte er entnervt: „Mann, halt doch den Mund.“

Im Juni kam es ganz anders, als das Biden-Lager vermutete: Der Präsident hatte aus ganz anderen Gründen Probleme, einen klaren Gedanken zu formulieren. Und Trump wurde durch das Regelwerk davon abgehalten, die Fassung zu verlieren und sich wie ein Schulhofrüpel zu benehmen. So profitierte er zwischenzeitlich doppelt von der Debatte mit Biden: Der Präsident offenbarte, dass er nicht mehr die Verfassung für eine zweite Amtszeit hatte. Und Trump erschien für seine Verhältnisse relativ zivilisiert. Freilich bedauert dieser heute selbst den Verlauf der Debatte: Er wäre lieber im November gegen Biden angetreten.

Das Harris-Lager begründet den Antrag, die Regeln zu ändern, damit, dass es nun einmal einen Kandidatenwechsel gegeben habe und man nicht an vorherige Verabredungen gebunden sei. Es darf unterstellt werden, dass es sich um ein Psychospiel handelt. Man kennt Trump und dessen großes Ego.

Tatsächlich hat dieser am Montag zu erkennen gegeben, dass es zwischen ihm und seinen Beratern Unstimmigkeiten in der Frage gibt. Er sagte, er wolle an den vereinbarten Regeln festhalten. Dann freilich fügte er hinzu: Es mache keinen Unterschied. Auch er habe die Mikrofone wohl lieber eingeschaltet.

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